Welche Rechtsform ist die bessere Wahl?

Sowohl die UG (haftungsbeschränkt) als auch die GmbH gehören zu den Kapitalgesellschaften – die Gesellschafter haften also grundsätzlich nur mit dem Gesellschaftsvermögen. Steuerlich bestehen zwischen beiden Rechtsformen keine Unterschiede, wohl aber bei Gründung, Kapitalausstattung und Außenwirkung.

Gründung und Stammkapital

  • Die GmbH erfordert ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro (davon bei Gründung mindestens 12.500 Euro einzuzahlen).

  • Die UG kann bereits mit 1 Euro Stammkapital gegründet werden. Allerdings ist eine Sachgründung bei der UG ausgeschlossen – nur Bareinlagen sind möglich.

Rücklagenpflicht der UG
Besonders relevant ist die Pflicht zur Bildung einer Rücklage (§ 5a Abs. 3 GmbHG):

  • Jährlich müssen 25 % des Jahresüberschusses in eine Gewinnrücklage eingestellt werden.

  • Diese Verpflichtung besteht solange, bis das Stammkapital der UG durch Kapitalerhöhungen mindestens 25.000 Euro erreicht.

  • Erst dann entfällt die Rücklagenpflicht, was jedoch einen notariellen Beschluss und eine Handelsregistereintragung erfordert.

Außenwirkung und Bonität
Im Geschäftsleben spielt die Wahrnehmung durch Kunden, Lieferanten und Banken eine entscheidende Rolle. Eine UG wird häufig als „kleine Schwester“ der GmbH wahrgenommen – mit weniger Bonität und geringerer Stabilität. Das kann dazu führen, dass Kreditgeber zusätzliche Sicherheiten oder Bürgschaften verlangen. Damit verliert die UG ihren wesentlichen Vorteil: die Haftungsbeschränkung.

Umwandlung UG in GmbH
Viele UGs streben langfristig die Umwandlung in eine GmbH an. Dies erfordert einen Werthaltigkeitsnachweis durch einen Wirtschaftsprüfer, eine notarielle Beurkundung sowie die Eintragung im Handelsregister. Die zusätzlichen Kosten schmälern den anfänglichen Vorteil der UG.

Fazit
Die UG ist eine kostengünstige Einstiegsoption für Gründer, die wenig Kapital haben. Auf lange Sicht überwiegen jedoch die Vorteile der GmbH: bessere Reputation, höhere Finanzierungsmöglichkeiten, mehr Flexibilität. Aus unserer Erfahrung empfehlen wir, nach Möglichkeit direkt eine GmbH zu gründen und den Umweg über die UG zu vermeiden.

Unsere Wirkung: rechtssichere Gründungen, klare Strukturen, steuerliche Optimierung. Mit der richtigen Wahl der Rechtsform legt man den Grundstein für nachhaltigen Erfolg.